TSG Mainflingen | Chronologie der Abteilung Leichtathletik
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Chronologie der Abteilung Leichtathletik

Die TSG verfügt auch im hundertsten Jahr ihres Bestehens über mehr als fünfundzwanzig aktive Leichtathleten. Sie besuchen die Trainingsstunden in Mainflingen und nehmen an regionalen Wettkämpfen teil.
Die Mehrzahl unserer Aktiven stellt die seit 1989 bestehende Schülergruppe, die sich aus Schülern im Alter von 6 bis 15 Jahren zusammensetzt und sich zu ihren Trainingsstunden in der 1992 fertig gestellten großen
Sporthalle oder unserem großen Außengelände trifft.

Die derzeit erfreulich hohe Anzahl aktiver junger Leichtathleten beruht hauptsächlich auf dem Engagement der aktuell Verantwortlichen der Leichtathletikabteilung Evelyn Marly, die sowohl als Abteilungsvorsitzende aber auch als begeisterte und begeisternde Übungsleiterin die Trainingseinheiten durchführt. Unterstützt wird Evelyn Marly von Uwe Lambrecht als langjähriges Mitglied im LA-Vorstand und dem gesamten Hauptvorstand der TSG
Mainflingen.

Darüber hinaus möchten wir hier an dieser Stelle aber auch die seit Jahren ausgezeichnete Verbindung zur Anna-Freud Grundschule in Mainflingen erwähnen, die so manches Leichtathletiktalent hervorgebracht hat.

Ein Blick zurück in die Vereinschronik zeigt die wechselvolle Geschichte der Leichtathletik in Mainflingen auf, in der auf sehr erfolgreiche Jahre immer auch weniger erfolgreiche Jahre oder Jahre des Stillstandes folgten.

Bereits in den Jahren vor Ausbruch des 1. Weltkriegs nahmen Sportler der TSG Mainflingen an Turnfesten hessischer und bayerischer Vereine der Umgebung teil.
Das Übungsprogramm beinhaltete damals neben rein turnerischen Disziplinen auch gemischte Mehrkämpfe mit leichtathletischen Disziplinen.

Während des Krieges war der Sportbetrieb stark eingeschränkt, trotzdem wurden zum Teil von Heimaturlaubern das Hahnenkamm-Turntest, das Feldbergfest und Gauturnfeste besucht. Nach Kriegsende begann für die Mainflinger Turner eine sehr erfolgreiche Zeit. Den ersten Höhepunkt konnte im Jahr 1919 Theodor Grimm setzen; ihm gelang es beim Gauturnfest in Fechenheim, die Gaumeisterschaft im 100 Meter-Lauf zu
erringen, und zwar mit einer Zeit von 11,2 Sekunden. (Der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in Antwerpen, der Brite Edward, lief im Jahre 1920 11,1 Sekunden).

In den zwanziger Jahren, nach dem Zusammenschluss der drei Mainflinger Sportvereine zur TSG Mainflingen, konnte er mit 6,25 Metern im Weitsprung eine weitere Gaumeisterschaft nach Mainflingen holen. 1923 wurde Adolf Walter mit 3,20 Metern Gaumeister im Stabhochsprung (3.Pl Olymp.Sp. 1920 3,60m).

Der wohl erfolgreichste Athlet der TSG in diesen Jahren war Otto Grimm; ihm gelang es, fünfmal Gaumeister im Fünfkampf, der aus dem 100 Meter-Lauf, Weit- und Hochsprung, Kugelstoßen und einer turnerischen Übung bestand, zu werden. Daneben war er mehrfach Gaumeister im Kugelstoßen mit Weiten bis 11,80 Metern und im Hochsprung, wo er 1,75 Meter überqueren konnte. Auch die 4 x 100 Meter-Staffel siegte in den Jahren nach 1926 viermal in Folge bei den Gaumeisterschaften. In ihr wurden eingesetzt: Otto Grimm, Theodor Grimm, Konrad Knecht, Damian Albert Knies, Wilhelm Kuhn und Wilhelm Stickler.

Ein großer Förderer der Leichtathletik und des Turnens war in diesen Jahren der frühere Vorsitzende und Ehrenturnwart des Vereins Hermann Birmelin. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass Anfang der dreißiger Jahre die aktive Beteiligung an Wettkämpfen zurückging und schließlich 1934 der Turnbetrieb eingestellt wurde. Erst im Jubiläumsjahr 1959 gelang es auf Initiative von Albin Neumann und wiederum Hermann Birmelin, einen funktionierenden Trainingsbetrieb in Mainflingen einzurichten. Als Trainer konnten seinerzeit lgnaz Lode und Ludwig Bungert gewonnen werden. Ihnen und dem aus Berlin stammenden Herbert Stichnote, einem mehrmaligen Deutschen Meister auf den Mittelstrecken, war es zu verdanken, dass schon bald wieder junge Mainflinger Leichtathleten erfolgreich an Wettkämpfen teilnehmen konnten. Zur Mannschaft der männlichen Jugend gehörten in den sechziger Jahren u. a. Dieter Jahn, Manfred Rasche, Herbert Rachor, Lothar Gast, Emil Grimm, Siegfried Disser, Norbert Schneider und Dietmar Grashoff.

In der weiblichen Jugend waren Marion Müller, Maria Reuß, Marianne Heng und Renate Dörr aktiv.
Der erfolgreichste Athlet der sechziger Jahre war Dieter Jahn, der im Weitsprung mit Leistungen bis 6,79 Metern und im Dreisprung mit Leistungen bis 13,29 Metern mehrere Kreis- und Bezirksmeistertitel erringen konnte. 1962 qualifizierte er sich bei den Deutschen Jugendmeisterschaften für den Endkampf im Weitsprung und nahm als Mitglied der Mannschaft des Hessischen Leichtathletik-Verbandes an einem Ländervergleichskampf gegen Bayern teil. Auch das Staffelquartett in der Besetzung Jahn, Rasche, Rachor und Grashoff konnte in diesen Jahren einige Siege herauslaufen. Die sportlichen Erfolge veranlassten die Verantwortlichen im Turnausschuss der TSG, sich Gedanken über die Ausrichtung eines eigenen Sportfestes zu machen.

1966 wurden schließlich zum ersten Mal die Alfons-Bergmann-Gedächtniswettkämpfe durchgeführt, an denen bis zu ihrer Ietztmaligen Durchführung im Jahr 1980 mitunter 400 Athleten teilnahmen. Die wohl größte organisatorische Herausforderung für den aus Albin Neumann, Rainer Bartussek, Josef Knies, Hans Bielang und Marion Müller bestehenden Turnausschuss stellte die Ausrichtung des Gaukinderturnfestes im Jahr 1969 dar.

Die Sportanlagen mussten ausgebaut und Turngeräte beschafft werden. Den Ausbau einer damals modernen 100 m-Laufbahn und der Weitsprung- und Hochsprunganlagen übernahm die Gemeinde Mainflingen, die Turngeräte wurden von Schulen der Umgebung zur Verfügung gestellt. 2000 Kinder nahmen schließlich im Sommer 1969 an den Wettkämpfen teil. Leider zerfiel nach der erfolgreichen Durchführung des Gaukinderturnfestes der Turnausschuss.

Das Jahr 1972 sah den Zusammenschluss der Leichtathleten der Sportfreunde Seligenstadt, der TG Zellhausen und der TSG Mainflingen zu einer Trainings- und Wettkampfgemeinschaft – der LG Maintal. Seit 1981 nach der Aufnahme der TG Seligenstadt starten die Mainhäuser und Seligenstädter Leichtathleten im Trikot der LG Seligenstadt. Aufgrund von unüberbrückbarer Differenzen mit der LG-Führung ist die TSG Mainflingen im Jahre 2003 aus der LG ausgetreten und betreibt seitdem wieder einen eigenständigen Trainings- und Wettkampfbetrieb.

Das Training in Mainflingen leiteten in den siebziger Jahren Erich Streichan, Peter Wendt und später bis 1978 Rainer Bartussek. Leistungsträger in diesen Jahren waren u.a. Horst und Klaus Knies, Klaus Löser, UIi Raab, Thomas Unkelbach, Heike und Volker Wegener, Rainer Stadtmüller, Christina, Ellen und Petra Grimm, Freddy Bergmann, Andreas und Joachim Bergmann, Winfried Stegmann, Alexandra Grimm und Thomas Horn.

Einige von ihnen nahmen erfolgreich an Hessischen Meisterschaften teil und konnten etliche Kreismeistertitel für die TSG Mainflingen gewinnen. So wurde Thomas Horn 1975 mit der 4×100 Meter-Staffel der LG Maintal in 43,5
sec Hessenmeister, 1976 war er Bezirksbester im Fünfkampf (100 m, Weit, Kugel, Hoch, 1000 m). 1977 erreichte Winfried Stegmann in 2:03,4 min den vierten Platz in Hessen im 800 Meter-Endlauf der B-Jugend. 1978 konnten Thomas Horn und Freddy Bergmann mit der Mannschaft der LG den Hessentitel im Fünfkampf erringen und qualifizierten sich ebenso wie Joachim Bergmann für die Deutschen Jugend-Mehrkampf-Meisterschaften.
Thomas Horn, der sich später auf der 400-m Distanz auf 50,1 sec steigerte, lief im selben Jahr bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Dortmund mit der 4×400 Meter-Staffel 3:25,8 mm, eine Zeit, die auch heute noch Kreisrekord ist.

In den Jugend- und Erwachsenenklassen konnten Mainflinger Sportler auch in den achtziger Jahren so manchen Erfolg erringen. 1983 wurden Thomas Horn und Joachim Bergmann mit der 4×100 Meter-Staffel der LG Seligenstadt in 44,5 sec Kreismeister in der Männerklasse. 1984 erreichte Joachim Stegmann den vierten Platz bei den Hessischen Meisterschaften der A-Jugend im 1500 Meter-Lauf seine Zeit betrug 4:09,0 min.
Im folgenden Jahr wurde er Bezirksmeister über die gleiche Distanz. Auch auf den 800 m, wo er 1:57,3 min erreichte, und den 3000 m, die er in 8:51 ,0 min absolvierte, gehörte er in diesen Jahren zu den besten Läufern Hessens. Er und Andreas Bergmann wurden 1986 mit der 3×1000 Meter-Staffel Fünfte in Hessen. Ihre Vielseitigkeit bewiesen im Fünfkampf (Weit, Speer, 200 m, Diskus, 1500 m) der Männerklasse Peter Rudolph, Joachim Bergmann, Andreas Bergmann und Joachim Stegmann. Sie wurden von 1985 bis 1988 dreimal Kreismeister in der Mannschaftswertung. 1991 konnte Joachim Bergmann ebenfalls im Fünfkampf einen zweiten Platz bei den Hessischen Senioren-Meisterschaften erringen.

Ein besonderer Höhepunkt für die Mainflinger Leichtathleten war im Jahr 1987 die von Erich Streichan organisierte Teilnahme am Deutschen Turnfest in Berlin. Erich Streichan, der Vorsitzende der Turn- und Gymnastik-Abteilung, verstarb leider noch im selben Jahr. Mit dem Weggang von Rainer Bartussek verlagerte sich das Training der Jugendlichen und Erwachsenen nach Seligenstadt, doch dank Joachim Bergmann konnte das Schülertraining im Frühjahr 1989 wieder fest im Übungsprogramm der TSG Mainflingen etabliert werden. Dazu stand an Räumlichkeiten die frisch renovierte kleine Turnhalle, der Sportplatz und im Winter besonders beliebt auch der Wald zur Verfügung.

Mit einem Stamm von ca. 20 Schülern begann unter Anleitung von Joachim Bergmann das Training. Schon bald konnten einige junge Sportler ihr Talent bei Wettkämpfen unter Beweis stellen. Alexandra Thiel überzeugte als gute Sprinterin, Peter Steil war 1991 Kreisbester seines Jahrgangs im Weitsprung und wurde 1993 mit der 4×50 Meter Staffel der LG Seligenstadt Bezirksmeister. Die Bezirksmeisterschaft im Hochsprung gewann im selben Jahr Mario Dasovic. Christoph Reinfurth gewann 1992 den Dreikampf beim Bergturnfest in Hörstein. Anne Steil, die auch im Mehrkampf gute Ergebnisse erzielte, spezialisierte sich auf das Kugelstoßen und wurde mit Weiten von bis
zu 10,71 Metern mehrfach Kreismeisterin bei den Schülerinnen. Auch Sascha König entwickelte sich zu einem guten Kugelstoßer, er wurde ebenfalls mehrfach Kreismeister in dieser Disziplin und erreichte in der Männerklasse 1999 auch schon eine Weite von 11,50 Metern mit der 7,25 kg schweren Kugel.

1993 übernahm Malte Frees das Schülertraining in Mainflingen, unterstützt wurde er in den Jahren bis 1998 von Sven Salchow, Jan Oliver Schmidt, Rebecca Wysingle und Frank Janning. In diesen Jahren wuchs die Schülergruppe auf über 50 Aktive an. Zu Meisterehren auf Kreisebene kamen aus dieser Gruppe André Bonin im 75 Meter-Lauf, Marius Lambrecht im Hochsprung und Alexander Henkel im Hürdenlauf.
Marius Lambrecht konnte mit den vielseitigen Grundlagen aus dem Training in Mainflingen und Seligenstadt später mehrere Hessenmeisterschaften im Weitsprung, Hochsprung und Hürdensprint gewinnen.
Julia Lambrecht, die vom Herbst 1998 bis Ende 2006 das Schülertraining in Mainflingen leitete, konnte in ihrer sportlichen Karriere Erfolge im Sprint, Mehrkampf und besonders im Kugelstoßen und Speerwurf erzielen.
Auch hier nahmen bis zu 50 Schülerinnen und Schüler an den beiden Trainingseinheiten der Leichtathletik teil.

Besonders erfolgreich auf Wettkämpfen waren dabei Philip Dofner, Eva Schneider, Larissa Janscheid, Jonas Gröger, David Stenger, Johannes und Manon Stöhrer sowie Debora und Joana Marly.
Nachdem Julia wegen beruflicher Veränderung und damit verbundenem Ortswechsel das Training nicht mehr durchführen konnte, wird dieses erfolgreich und engagiert von Evelyn Marly durchgeführt.

Im Jahr 2009 hat die Leichtathletik Abteilung 87 Mitglieder und wird von Evelyn Marly geleitet.